GlaubensGrundsätze

Im Islam gibt es 6 Glaubensgrundsätze, die das Fundament des Glaubens und Handelns der Muslime bilden. Sie stärken die Beziehung zu Allah, den Respekt vor den Propheten und die Verantwortung gegenüber Menschen und Schöpfung. Jeder Grundsatz prägt die islamische Theologie und hilft Gläubigen, ihren Glauben zu leben.

Glaube an Allah

Muslime glauben, dass Allah der einzige Gott ist, der allmächtig, barmherzig und gerecht ist. Er ist der Schöpfer des Universums und aller lebenden Wesen und hat weder Partner, Sohn, Tochter noch etwas, das ihm gleicht. Er unterscheidet sich von allem, was wir denken oder uns vorstellen können. Er benötigt nichts anderes, um zu existieren und hat keinen Anfang und wird niemals enden. Er weiß, sieht und hört alles und hat über alles Macht. Kurz gesagt, Allah ist frei von jeglicher Unvollkommenheit und ist vollkommen in jeder Hinsicht. Diese Überzeugung ist für jeden, der das Alter der Pubertät erreicht hat, verpflichtend.

Ein wichtiger Aspekt des Glaubens an Allah sind die 99 Namen (Asma-ul-Husna), die seine verschiedenen Eigenschaften beschreiben, wie Weisheit, Wissen und Barmherzigkeit. Namen wie Ar-Rahman (der Allerbarmende), Al-Hakam (der Richter) und Al-‘Aleem (der Allwissende) bieten Gläubigen nicht nur eine Möglichkeit der Anbetung, sondern helfen auch, Allah besser zu verstehen und seine Eigenschaften im täglichen Leben zu reflektieren.

Glaube an die Engel

Die von Allah geschaffenen Dinge beschränken sich nicht nur auf das Sichtbare. Es gibt auch unsichtbare Wesen, deren Existenz von Propheten und göttlichen Büchern mitgeteilt wurden. Daher dürfen sie nicht geleugnet werden. Engel sind reine Wesen, die kein Geschlecht haben und weder etwas essen noch trinken. Sie begehen keine Sünden, sondern erfüllen stets die ihnen von Allah zugewiesenen Aufgaben und gehorchen seinen Anweisungen. Im Gegensatz zu uns Menschen, haben sie keine Freiheit oder eine Wahl.

Gabriel ist der wichtigste Engel im Islam, der die Offenbarungen von Allah an die Propheten überbrachte und die Gläubigen in schwierigen Zeiten unterstützt. Michael ist der Engel der Versorgung, verantwortlich für die Bereitstellung von Nahrung und Regen. Er sorgt dafür, dass die natürliche Ordnung aufrechterhalten wird. Israfil wird als majestätischer Engel beschrieben, der das Horn blasen wird, um den Tag der Auferstehung einzuleiten; sein Hornblasen kündigt den Beginn des Jüngsten Gerichts an. Azrael ist der Engel des Todes, der die Seelen der Menschen bei ihrem Tod abholt. Neben diesen genannten Engeln, gibt viele weitere , dessen genaue Anzahl nur Allah weiß.

Glaube an die Propheten

Allah, der Allmächtige, hat den Menschen seine Religion durch hochkompetente Menschen offenbart, die Er ausgewählt hat. Diese Menschen werden als „Propheten“ bezeichnet und fungieren als Botschafter. Der erste Prophet war Adam, während Muhammad der letzte Prophet ist. Zwischen diesen beiden gab es viele andere Propheten, deren Anzahl nur Allah kennt. Einige ihrer Namen sind im Koran erwähnt.

Die gemeinsamen Eigenschaften der Propheten umfassen Wahrhaftigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Intelligenz und die Pflicht, die Menschen über die göttlichen Bestimmungen zu informieren. Allah hat ihnen Wunder gegeben, um ihre Prophezeiungen zu belegen. Einige dieser Propheten erhielten spezifische Bücher, um ihre Botschaften zu verbreiten. Das größte und bleibende Wunder des letzten Propheten Muhammad (Frieden und Segen auf ihm) ist zweifellos der Koran.

Die Propheten sind nicht nur Übermittler göttlicher Botschaften, sondern auch Vorbilder für moralisches und ethisches Verhalten. Sie haben spezifische Herausforderungen gemeistert und fungieren als Führer und Lehrer. Ihr Leben und ihre Erfahrungen sind lehrreich und inspirierend für Muslime. Insgesamt ist der Glaube an die Propheten im Islam nicht nur eine Frage des Glaubens, sondern auch eine Verpflichtung zur Nachahmung ihrer Tugenden und der Befolgung ihrer Lehren, um ein gerechtes und frommes Leben zu führen.

Glaube an die Bücher

Im Islam ist der Glaube an die heiligen Schriften, die Allah den Menschen offenbart hat, von zentraler Bedeutung. Diese Bücher sind Leitfäden für das Leben, die den Menschen den richtigen Weg weisen und sie über die Grundsätze informieren, die sie im Diesseits und im Jenseits glücklich machen werden.

Die Thora wurde dem Propheten Moses offenbart, die Psalmen dem Propheten David und das Evangelium dem Propheten Jesus. Der Heilige Koran wurde dem Propheten Muhammad offenbart und gilt als die letzte und umfassendste Offenbarung Allahs an die Menschheit.

Der Koran hat die Grundprinzipien der wahren Religion, wie den Glauben an die Einheit Allahs, Seine Propheten, Seine Bücher, Seine Engel und den Jüngsten Tag, auf neue und vollkommene Weise zusammengefasst. Zudem hat er die in den früheren Büchern enthaltenen Wahrheiten bestätigt und die Richtigkeit der entstellten Aspekte erläutert.

Glaube an den Jüngsten tag

Der Glaube an den Jüngsten Tag ist ein zentraler Bestandteil des islamischen Glaubenssystems. Muslime glauben, dass es einen Tag des Gerichts geben wird, an dem alle Menschen für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden. An diesem Tag werden die Toten auferstehen, und jeder Mensch wird die Ergebnisse seines Handelns im Diesseits erfahren.

Der Glaube an den Jüngsten Tag motiviert Muslime, moralisch und ethisch zu leben, da sie die Konsequenzen ihrer Entscheidungen erkennen. In schwierigen Zeiten bietet dieser Glaube Trost und Hoffnung, da Muslime überzeugt sind, dass Ungerechtigkeiten und Leiden im Diesseits nicht unbeachtet bleiben. Allah wird letztendlich alle gerecht behandeln.

Glaube an die Vorbestimmung

Muslime glauben, dass Allah allwissend ist und das Schicksal jedes Einzelnen bis ins kleinste Detail kennt. Alles, was geschieht, ist von Allah geplant und vorherbestimmt, einschließlich der Lebensereignisse und der Entscheidungen der Menschen. Dies schließt jedoch nicht aus, dass die Menschen eine freie Wahl haben und für ihre Entscheidungen verantwortlich sind.

Der Glaube an die Vorbestimmung fördert ein Gefühl der Gelassenheit und des Vertrauens in Allah, da alles Teil von Gottes Plan ist. Es ermutigt Muslime, im Einklang mit ihrem Glauben zu leben, unabhängig von den Herausforderungen, die auftreten können.

Zudem wird geglaubt, dass das Gute und das Böse durch Allahs Bestimmung und Schöpfung entstehen. Allah hat den Menschen einen Willen gegeben, mit dem sie das Gute und das Böse frei wählen können. Jeder Mensch entscheidet selbst, wie er handeln möchte.